Aktualisiert: 10. April 2017
Blogger werden im Media-Mix für Unternehmen immer wichtiger. Mit Bloggern können Sie Ihre Reichweite kostengünstig erhöhen, Ihre Sichtbarkeit im Internet steigern und neue Zielgruppen erreichen.
Doch sind Blogger keine normalen Journalisten, denn sie sind wenig bis gar nicht abhängig und so unterscheidet sich die Zusammenarbeit deutlich. Dafür sind die Berichte authentisch und daher auch glaubhafter als so mancher Bericht in klassischen Medien – auch wenn sie redaktionell gestaltet sind. Wie Sie richtig mit Bloggern umgehen und langfristige Kooperationen schaffen, erfahren Sie hier.
Was bedeutet Blogger Relations?
Blogger können sich normalerweise selbst aussuchen, welche Beiträge sie veröffentlichen. Kaum einer muss sich hier an Vorgaben und Redaktionsrichtlinien halten. Für den Großteil ist Bloggen ein Hobby – was nicht gleichbedeutend ist, dass Sie diese nicht ernstnehmen sollten!
Nachdem Blogger unabhängig sind und meist sehr viel Zeit und Herzblut in ihre Seite stecken, reagieren Sie auf flapsige Allgemeinanfragen auch sehr sensibel. Und wenn Sie einmal bei einem Blogger verspielt haben, ist es schwer ihn wieder auf Ihre Seite zu bringen.
Wenn Sie aber einen guten Kontakt zu den Blogs in Ihrer Branche aufgebaut haben, können Sie dies gezielt einsetzen und mit wenig Budget Ihre Zielgruppe authentisch erreichen.
Die 6 wichtigsten Tipps für Blogger Relations
1) Nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst
Ein Blogger ist Herausgeber, Journalist und Techniker in einer Person. Und in erster Linie ist er ein Mensch! Das bedeutet, dass Sie sich die Mühe machen sollten, herauszufinden, wie die Person heißt, die hinter dem Blog steht. Mit ein bisschen Recherche ist dies zu 99,9% herauszufinden. Behalten Sie bei der Kommunikation im Hinterkopf, dass es jemand ist, der seine (Frei)Zeit in ein Projekt steckt, das ihm am Herzen liegt.
2) Bleiben Sie respektvoll, offen und ehrlich
Die meisten Blogger verstehen viel von dem, worüber sie schreiben. Genau das macht unabhängige Blogs für Unternehmen so wertvoll. Mit einer guten Strategie für Ihre Blogger Relations, können Sie Ihre Online-Reputation langfristig stärken. Versuchen Sie nicht, einen Blogger über den Tisch zu ziehen! Blogger sind nämlich mittlerweile relativ mächtig im Internet. Durch die einfach zu bedienenden Content Management-Systeme kann sich fast jeder die erforderlichen Kenntnisse aneignen, um in den Suchmaschinen top platziert zu sein. Darüberhinaus sind Blogger meist sehr gut vernetzt.
Wenn Sie einem Blogger mit Respekt für seine Arbeit gegenübertreten und auch ehrlich sagen, was Sie erwarten, können Sie langfristig einen guten Kontakt aufbauen. Nehmen Sie daher bitte Abstand von generischen E-Mails, die Sie an mehrere verschicken. Das ist vergleichbar mit einer Bewerbung! Wenn Sie sich für einen Job bewerben, sollten Sie auch nicht an mehrere Firmen zugleich Ihren Lebenslauf verschicken!
3) E-Mail: Das präferierte Medium zur ersten Kontaktaufnahme
Da viele Blogger ihre Freizeit opfern und sonst einer normalen Arbeit nachgehen, sollte die erste Kontaktaufnahme über E-Mail stattfinden. Achten Sie dabei auf die korrekte Ansprache und die richtige Schreibweise des Namens. In der Blogger-Community ist man meist per Du. Wie Sie das handhaben, bleibt Ihnen überlassen; beziehungsweise richten Sie sich hier nach den Vorgaben Ihres Unternehmens.
Kommen Sie im E-Mail schnell auf den Punkt. Beschreiben Sie, wer Sie sind, was Sie wollen und vor allem, was der Blogger von einer Zusammenarbeit hat. Verschicken Sie keine Pressemitteilung und vermeiden Sie Anfragen zu Themen, die nicht zum Inhalt des Blogs passen.
4) Akzeptieren Sie ein Nein
Sie haben Zeit in die Recherche gesteckt, den Blogger respektvoll angeschrieben und dennoch kommt ein Nein? Dann akzeptieren Sie das bitte. Vielleicht passt es gerade nicht in den Redaktionsplan des Blogs. Sie haben aber noch immer die Chance bei einer anderen Gelegenheit einen neuen Kontakt zu versuchen. Bleiben Sie mit dem Blogger auch über andere Kanäle in Kontakt. Folgen Sie ihnen auch auf Facebook, Instagram, Twitter etc. Oder bieten Sie Exklusiv-Geschichten oder exklusive Einblicke an.
5) Erwarten Sie keine Gratiswerbung
Wenn ein Blogger über Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt schreibt, so wird er das aus seiner Sicht tun. Genau darum werden Blogs so geliebt: weil sie unabhängig und authentisch berichten und keine Werbesprache verwenden. Erwarten Sie aber auch nicht, dass Blogger immer nur kostenlos über Sie berichten! Viele Blogger verdienen Geld mit ihren Seiten und sollen für ihren Aufwand auch entsprechend entlohnt werden.
Das bedeutet, dass Sie sich nicht wundern sollten, wenn reichweitenstarke Seiten ihre Preisliste senden. Wenn Sie Blogger Relations in Ihren Kommunikationsmix aufnehmen möchten, dann müssen Sie auch ein Budget dafür reservieren. Und verlangen Sie auch auf keinen Fall, dass Produktproben zurückgesandt werden!
6) Verlangen Sie nichts, was Richtlinien widerspricht
Leider ist es noch immer regelmäßig der Fall, dass – auch größere Agenturen – Bloggern „unmoralische Angebote“ machen.
Vor ein paar Jahren haben findige SEO-Experten versucht über Linkkauf und Kommentar-Spamming die Reichweite von Seiten in Google zu erhöhen. Nach diversen Updates werden solche Seiten mittlerweile häufig sogar abgestraft. Darum wird jetzt versucht Blogger dazu zu bringen, Werbung nicht zu kennzeichnen und auch „do-follow-Links“ zu setzen. Dies widerspricht den Google-Webmaster-Richtlinien, die besagen, dass gesponserte Beiträge auch gekennzeichnet sein müssen.
Viele Blogger halten sich daran und unterwerfen sich auch noch anderen Kodizes, wie z. B. Reiseblogger. Verlangen Sie daher nicht, dass der Blogger auf solche Angebote eingeht: „Wir sind an einem Artikel ohne Kennzeichnung interessiert. In den Text würden auch noch 1 – 2 passende Trustlinks eingebunden, damit die Linkeinbindung neutraler wirkt.“
Sie sind Blogger? Teilen Sie mit uns Ihre Erwartungen und Erfahrungen in einem Kommentar und helfen Sie mit, dass Unternehmen von Ihnen lernen!
Bild: vege, Fotolia
Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf beide Geschlechter in gleicher Weise.
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