Zwei Hände halten eine Stofftasche mit einem Etikett und Blattmustern. Der violette Hintergrund zeigt verschwommene Ornamente. Ein grünes Banner am unteren Rand hebt hervor: "WIE DU GUTE PRODUKTFOTOS FÜR SHOP & PINTEREST GESTALTEST.

Gute Produktfotos sind keine Kür. Sie sind die Basis für deinen gesamten Markenauftritt. Und wenn du sie richtig machst, brauchst du für Pinterest keine eigenen Bilder mehr.

Pinterest liebt durchdachte, stimmige Fotos und genau das liebt dein Kunde auch. Wenn du also lernst, dein Produkt gleich so zu fotografieren, dass es Emotion, Kontext und Qualität transportiert, sparst du dir doppelte Arbeit. Kein Extra-Shooting, kein Zusatzaufwand, keine künstlichen Pinterest-Styles.

Tanja Kosub ist Trainerin für Produktstyling und Fotografie und zeigt, wie du deine Produktfotos so planst und aufbaust, dass sie gleichzeitig verkaufen und auf Pinterest funktionieren – mit System, Klarheit und Wiedererkennung.

Gute Produktfotos & Pinterest = Big Love
(oder, wie du gute Produktfotos gestaltest, die auf Pinterest geklickt werden und im Shop verkaufen!)

Die gute Nachricht gleich zuerst: 

Wenn du gute Produktfotos machst, brauchst du für Pinterest kein extra Shooting.
Das heißt: Wenn du dein System einmal verstanden hast, fotografierst du automatisch Pinterest mit – ohne Zusatzaufwand, ohne neue Sets, einfach, weil du von Anfang an so denkst.

In diesem Artikel erfährst du:

  • was gute Produktfotos überhaupt ausmacht,
  • welche fünf Schritte du brauchst,
  • warum Wiedererkennung in deiner Bildsprache so entscheidend ist
  • und wie du aus einem einzigen Shooting direkt Content für Pinterest mitdenkst – bis hin zu der Frage, wie du schon mit einem richtig guten Foto gleich mehrere Pins gestalten kannst.

Was sind überhaupt gute Produktfotos?

Ein gutes Foto ist ein Foto, das verkauft. Nur, welches Foto verkauft wirklich?

Im Grunde gibt es zwei Arten von Produktfotos:

  • Informierende Fotos – sie erklären das Produkt. Sie zeigen Form, Farbe, Material, Größe, Funktion.
  • Inspirierende Fotos – sie machen Lust auf das Produkt. Sie zeigen Stimmung, Idee, Einsatz oder Atmosphäre.

Und im besten Fall tun deine Bilder beides: Sie informieren klar und inspirieren gleichzeitig.

Ein gutes Produktfoto entsteht nicht durch Zufall. Es ist durchdacht, vorbereitet und bewusst gestaltet. Licht, Perspektive, Aufbau und Bildsprache – das sind die Grundlagen.

Oder anders gesagt:
Ein gutes Produktfoto ist kein Glückstreffer, sondern das Ergebnis eines klaren Systems.

Und dieses System besteht aus fünf Schritten.

5 Schritte für bessere Produkt- & Pinterest-Fotos

Wenn du diese fünf Schritte einmal verstanden hast, kannst du sie auf jedes Produkt anwenden. Dabei ist es egal ob du Schmuck, Textilien oder Papeterie verkaufen willst.

Schritt 1: Licht

Das Licht ist die halbe Miete.
Es entscheidet, ob dein Produkt lebendig wirkt oder matt und flach.

Achte darauf, woher dein Licht kommt – du brauchst eine seitliche Hauptlichtquelle.
Das ist unabdingbar, um die Haptik des Materials sichtbar zu machen.

Natürliches Tageslicht ist oft die einfachste Lösung, aber nicht immer die beste.
Wenn du unabhängig von Wetter und Tageszeit fotografieren willst, sind Softboxen oder LED-Panels perfekt – damit steuerst du dein Licht gezielt.

Und keine Sorge: Künstliches Licht ist nicht „künstlich“.
Es kommt nur aus der Steckdose – du imitierst damit Tageslicht.

Fehler Nummer eins: Licht von beiden Seiten.
Das macht dein Material flach und langweilig, weil jede Tiefe verschwindet.

Schritt 2: Die richtige Perspektive – das Produkt im Fokus

Form und Funktion müssen auf den ersten Blick – in einer Zehntelsekunde – erkennbar sein.

Bevor du irgendwelche Requisiten benutzt, stell sicher, dass dein Produkt auch ohne Schnickschnack funktioniert.
Requisiten machen ein schlechtes Foto nicht besser – im Gegenteil.

Du kannst nicht richtig stylen, wenn dein Produkt in der falschen Perspektive fotografiert wurde.

Es gibt zwei grundlegende Perspektiven in der Produktfotografie:

  • die Vogelperspektive (Flatlay) von oben
  • und die frontale Perspektive

Bei den meisten Produkten funktioniert die frontale Perspektive am besten, weil sie Form und Funktion sofort sichtbar macht.
Erst wenn das klar ist und dein Produkt für sich allein wirken kann, kannst du Requisiten gezielt und mit Sinn dazunehmen.

Schritt 3: Storytelling & Bildsprache

Requisiten sind keine Platzhalter. Sie geben deinem Produkt und deiner Story einen Kontext. Und sie sorgen für Wiedererkennung: auf Pinterest genauso wie auf allen anderen Kanälen.

Diese Wiedererkennung entsteht durch den Stil deiner Requisiten.

Wenn du sagst: „Ich brauche einen Stift, ein Notizbuch und eine Kaffeetasse“, dann ist die entscheidende Frage: Welche Art von Stift? Welche Art von Tasse? Und welches Notizbuch passt wirklich zu deiner Marke?

Ist dein Stil eher feminin oder reduziert, rustikal oder elegant, verspielt oder sachlich?

Genau das bestimmt, welche Requisiten, Materialien und Farben du auswählst.

Deine Bildsprache entsteht also nicht zufällig. Sie ergibt sich aus vielen kleinen Entscheidungen: 

  • aus dem Untergrund (Holz, Marmor, Beton, Stoff),
  • der Lichtstimmung (warm oder kühl),
  • den Farbtönen und Texturen.

All das zusammen formt deine visuelle Sprache. Also das, was deine Marke unverwechselbar macht. Mach dir ganz bewusst Gedanken, in welchen Kontext du dein Produkt setzt.

Denn genau hier beginnt die Inspiration und hier entsteht die Magie, die die richtigen Kunden in deinen Shop führt.

Eine Person hält einen Stoffbeutel mit Reißverschluss mit einem dekorativen Blatt- und geometrischen Muster, umgeben von Weihnachtsschmuck und Geschenkboxen auf einer lila Fläche - perfekt für festliche Produktfotos.

Schritt 4: Kameratechnik – Smartphone first

Die beste Kamera ist die, die du gerade hast. Nicht das Gerät macht die Fotos, du machst die Fotos.

Egal, mit welcher Kamera du fotografierst: Entscheidend ist, dass du dein Auge schulst, ein gutes Licht setzt, den Bildaufbau bewusst gestaltest und ein Konzept hast. Denn eine bessere Kamera macht deine Fotos nicht automatisch besser.

Hier ein paar Basics für das Smartphone:

  • Aktiviere die Rasterlinien in deiner Kamera-App, denn so kontrollierst du den Bildaufbau besser.
  • Nutze nur den optischen Zoom, nicht den digitalen. Sonst verlierst du Qualität.
  • Tippe auf den Bildschirm, um den Fokus direkt auf dein Produkt zu setzen.
  • Putz die Linse! Fingerabdrücke oder Staub werden sonst zu ungewollten Filtern.

Ich werde oft gefragt: „Tanja, wann lohnt es sich denn, mit einer Spiegelreflex zu arbeiten?“
Meine Antwort: Wenn du in der Lage bist, mit dem Handy gute Fotos zu machen.

Dann lohnt es sich, sich mit der Technik und dem manuellen Modus (ISO, Blende, Zeit) zu beschäftigen. Im Automatikmodus nützt dir auch eine große Kamera nichts.

Schritt 5: Bildbearbeitung – der Feinschliff

Ein gutes Foto entsteht in der Kamera, aber fertig wird es erst in der Bearbeitung.

Das bedeutet nicht: alles verändern, sondern das Bild so anpassen, dass es der Realität entspricht. Weißabgleich, Belichtung, Höhen und Tiefen angleichen. Mehr brauchst du oft gar nicht.

Aber Obacht: Wenn das Licht falsch gesetzt ist, hilft dir auch die beste Bildbearbeitung nicht.

Zum Schluss wählst du den passenden Bildausschnitt. Kleine Anpassungen haben oft große Wirkung und machen aus einem guten Foto ein stimmiges Gesamtbild.

Shooting first – Pinterest gleich mitdenken und Zeit sparen

Wir fotografieren nicht für Pinterest, sondern mit Pinterest im Hinterkopf. Das ist ein großer – nein, ein sehr großer – Unterschied.

Du brauchst kein Extra-Shooting.

Mit meinem System hast du am Ende mehr als genug Bilder für alle deine Kanäle und digitalen Schaufenster. Du denkst Pinterest einfach von Anfang an mit, während du fotografierst – mit derselben Stimmung, demselben Look, derselben Handschrift.

Mein Motto: It’s Playtime.

Du baust dein Hauptfoto auf und danach spielst du.
Du bewegst dich durchs Set, suchst neue Winkel, Details, Ausschnitte.
Ein absoluter Gamechanger!

Das spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch für Wiedererkennung.

Denn das ist der Punkt: Deine Bildsprache muss aus einem Guss sein. Wenn jemand auf Pinterest ein schönes, stimmiges Bild von dir sieht und dann in deinem Shop landet, muss sich das vertraut anfühlen.

Wenn aber deine Pins hochwertig wirken (weil du z. B. Stockfotos oder Canva-Vorlagen nutzt) und dein Shop das nicht bestätigt, bricht das Vertrauen sofort und der potenzielle Kunde springt ab.

Damit das nicht passiert, brauchst du eine klare Bildsprache, die deine Markenwelt widerspiegelt, zu deinem idealen Kunden passt und dir ermöglicht, immer wieder gute Produktfotos zu shooten,
ohne jedes Mal bei null anzufangen.

Ein kleiner, heller Beutel mit Reißverschluss liegt auf zerknittertem braunem Papier, umgeben von einem weißen Umschlag mit Wachssiegel, Geschenkkartons, einem goldenen Stern und festlichem Grün - perfekte Elemente für charmante Produktfotos.

Maximum Pins – Ein einziges Foto für viele Pins

Wenn dein Produktfoto gut aufgebaut ist, kannst du daraus mehrere Pinterest-Pins gestalten – ganz ohne zusätzliches Shooting.

Ein Beispiel:
Aus einem einzigen, richtig guten Foto lassen sich leicht verschiedene Varianten ableiten:
ein Pin mit Fokus auf das Gesamtbild,

  • ein Detailausschnitt,
  • zwei kurze Videos (Zoom oder Bildabfolge),
  • und ein Mood-Pin im Collage-Look.

Du brauchst dafür keine neuen Fotos – nur ein starkes Ausgangsbild.
So kannst du schon aus einem einzigen Shooting mehrere Bildideen und Videos für Pinterest umsetzen.

Fazit

Pinterest und gute Produktfotos gehören zusammen – aber nicht, weil du extra dafür fotografierst, sondern weil du deine Bilder so durchdacht aufbaust, dass sie überall funktionieren.
Wenn du Licht, Perspektive, Requisiten, Technik und Bearbeitung im Griff hast, brauchst du kein zweites Shooting, kein neues Set und keine künstlich gestylten Stockfotos.

Das Geheimnis liegt in deiner Bildsprache – sie transportiert, wer du bist, was du machst und warum dein Produkt besonders ist. Sie sorgt dafür, dass Pinterest, Shop und Social Media wie aus einem Guss wirken.

Mach dir bewusst:
Gute Fotos sind kein Zufall. Sie sind das Ergebnis von Planung, Konzept und deinem geschulten Blick. Und genau das ist der Unterschied zwischen einem Produktfoto, das verkauft, und einem, das richtig gut verkauft.

Über die Autorin

Eine lächelnde Frau mit kurzen dunklen Haaren, die eine hellrosa Jacke und einen bunt gemusterten Schal trägt, steht vor einem roten und gelben kreisförmigen Hintergrund - die perfekte Inspiration für Pinterest für Coaches, die lebendige, ansprechende Bilder suchen.Tanja Kosub ist Trainerin für Produktstyling und Fotografie.
Seit über 13 Jahren arbeitet sie im Set-Design für Marken wie Douglas, Brax oder Seidensticker – heute unterstützt sie vor allem kleine Labels und kreative Unternehmen, die ihre Produkte authentisch und professionell zeigen wollen.

In ihren Workshops, Kursen und Masterclasses vermittelt sie, wie wirkungsvolle Produktfotos entstehen – mit einem klaren System, ohne viel Technik und mit einer Bildsprache, die wirklich zur Marke passt.

Ihr Ziel: Unternehmer befähigen, ihre Produkte selbst so zu fotografieren, dass die Bilder wirken – und verkaufen.

Mehr zu Tanja, ihrer Arbeit  und Kursen findest du hier .

Eine Person hält eine Reißverschlusstasche mit einem Text, der den Wert von guten Produktfotos für Ihren Shop und Pinterest hervorhebt. Unten sind Beispiele für Produktfotos mit "Last Minute Geschenkidee" und einem Link zur Website abgebildet.

Gute Produktfotos für Pinterest gestalten 2